Die Paarung

 

Zibben wie Rammler erreichen im Alter von etwa acht Monaten die Zuchtfähigkeit. Vorzeitig dürfen sie nicht eingesetzt werden  obschon sie schon früher geschlechtsreif sind, jedoch zu diesem Zeitpunkt erst ihre volle Entwicklung abschliessen. Der Züchter wählt seine Zuchtpaare aufgrund tiefgehender Erwägungen und Erfahrungen aus, er   bestimmt damit für jede Zibbe den für sie geeignetsten Rammler. Je nach Möglichkeit und Platzverhältnissen werden somit mehrere Zuchtrammler gehalten. Damit hat der Züchter auch die Möglichkeit, mit gewisser Übersicht eine enge bis erweiterte Verwandtschaftszucht, ohne unnötigen  Zukauf fremder Tiere zu betreiben. Ganz allgemein sei vermerkt, dass das männliche Tier einen nicht zu unterschätzenden Stützpfeiler in einer Zucht darstellt. Von ihm werden durch die Vielzahl der Nachkommen die verschiednen Merkmale stärker beeinflusst. Spezielle Merkmale, wie eindeutiger Geschlechtsausdruck, markanter Körperbau kräftige  Knochenbildung sowie derbe Haarstruktur müssen bei ihm unbedingt in Erscheinung treten. 

Im weiteren sollte, wenn immer möglich,  ein Zuchtrammler aus den eigenen Reihen nachgezogen werden. Dies hat den Vorteil dass man über seine Herkunft und Abstammung am besten orientiert ist und seine Nachkommenschaft gut kontrolliert werden kann. Sollte sich herausstel­len, dass ein Rammler bei verschiedenen Zibben mangelhafte, unbefriedigende Nachzucht liefert und damit Träger von unpassenden  Erbannlagen ist, so darf ein solches Tier nicht mehr in der Zucht eingesetzt werden. Treten jedoch gute Eigenschaften in Erscheinung, dann drängt sich ein Zuchttier geradezu auf, um über Jahre hinaus eingesetzt zu werden. Selbst wenn es von seinem äusseren Aussehen ( Exterieur) her in seiner Schönheit nachgelassen hat und nicht mehr ausstellungswürdig erscheint. Die Auslese des Zuchtrammlers muss sich nicht nur auf sein äusseres Bild, seinen Erscheinungstyp beschränken, sondern ebenso abhängig ge­macht werden, vom Grade seiner Fähigkeit, gute Rassenmerkmale durch­schlagend zu vererben.

 Dasselbe gilt natürlich auch weitgehend von einer Zibbe. Ein weibliches Tier, welches in seiner Erscheinung mehr einem Rammler gleicht (Manns-weib) gilt niemals als wertvolles Muttertier, ist ein schlechtes MiIchleistungstier und zerstört dadurch eine hoffnungsvolle Nachzucht in ihrem anfäng­lichem Entwicklungsstadium. Schlecht gesäugte Jungtiere erholen sich nie mehr zu Zufriedenheit, ihre Mangelnahrung während den ersten Lebenswochen kann später, auch mit bestem Zusatzfutter nicht mehr wettge­macht werden.

Ausgesprochene Zibbenmerkmale zeigen sich in leicht länglichem Kör­perbau, etwas feineren Gliedmassen und fein modelliertem Kopf, umso mehr jedoch in einem breiten Becken.